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Re: HTML-Opac im Netz? Ich bin dafuer!!



On Wed, 17 Apr 2002, Bernhard Eversberg wrote:

> Wir hatten vor Jahren schon mal, als nur scheinbaren Aprilscherz, 
vorgeschlagen, dass ein Katalogisiersystem (unseres wuerde das leicht
koennen), jeden Datensatz, der gespeichert wird, zugleich als einzelne
HTM-Datei (mit IdNummer als Name) auf ein Verzeichnis exportiert, das den
Suchmaschinen zugaenglich ist. Bei jeder Korrektur wuerde die Datei eben
ueberschrieben, also beim naechsten Zugriff vom Robot wieder
eingesammelt. Man hatte nur den Speicherplatz vorzuhalten, ansonsten
aber keine Arbeit damit.
Fragt sich nur, wieviele Dateien sammelt ein Robot von einem Verzeichnis ein?
Alle, auch wenn es Millionen sind und mehrere Gigabyte? Ob man jedoch auf
diese Weise die allgemeinen Suchmaschinen weiter in die Enge treiben
sollte, ist eine andere Frage. Es ist auch schon ernsthaft diskutiert 
worden, eine eigene Suchmaschine fuer Bibliotheksbestaende und andere 
Datenbanken zu schaffen, die auf aehnliche Weise ihre Inhalte parallel in
HTM vorhalten koennten. Das wuerde natuerlich irgendwo Arbeit und Geld
kosten.


Lieber Herr Eversberg, liebe LeserInnen von INETBIB,
solange es keine einheitlichen Erfassungs- und Retrievalstandards gibt
(womit wir wieder beim Thema "AACR etc." waeren), und das duerfte bei so
heterogenem Material auch kaum loesbar sein, finde ich die Idee, dass
Suchmaschinen auch noch Bibliotheks- oder Datenbankkatalogisate enthalten
koennen/sollten beaengstigend. 

Ich bin auch kein Anhaenger der jetzt in Mode kommenden
"All-inclusive"-Recherchen, die vom OPAC gleich weiter leiten zu
"passenden" Internet-Dokumenten. (Hier muesste sich doch eine Reihe
von Fragen ergeben, soll die Recherche einigermassen stichhaltig
sein, z.B.: Wie kommt es zu den Treffern? Welcher Suchdienst hat sie
ermittelt? Ist der Suchdienste relevant? Auf welcher Art Abfrage
basieren die Treffer? Gibt es noch weitere relevante Treffer? usw.)

Etwas zugespitzt formuliert ist das "All-inclusive"
vor allem eine Retrievalmethode, die Nutzer mit geringen Anspruechen und
Kenntnissen oberflaechlich befriedigt und dem Auskunftspersonal
vordergruendig eine Reihe komplizierter Nachfragen und detailierte
Fachkompetenz ersparen (oder absprechen?) moechte.

Die nicht endenden Ergebnislisten von Suchmaschinenrecherchen sind doch eh
bereits alles andere als transparent. Den Inhalt von "geschlossenen"
Datenbanken ohne entsprechende Filterkriterien auch noch "dazu zu kippen",
scheint mir da eine wahre Daten-Muellhalde zu erzeugen, ein
"Schreckensszenario" ... ;-)


  Mit freundlichem Gruss

   Mario Kowalak

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