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Nutzerorientierung - Aufsatzsuche in HEBIS verboten



Thomas Hilberer wrote:
> 

> Diese unselige Diskussion hindert uns daran, die eigentlich wichtigen
> Fragen zu stellen, und deshalb ist sie so schaedlich. Im Bereich der
> Katalogisierung darf es doch nur um das eine gehen:
> *wieviel Aufwand ist hoechstens noetig, um die Beduerfnisse unserer
> Kunden zu erfuellen*, die sich - und das wissen wir doch alle - nicht fuer
> die Schoenheit der Titelaufnahme interessieren, sondern einzig das Buch
> finden wollen. Will man mehr tun, dann kommen Anreicherungen durch
> Rezensionen, Inhaltsverzeichnisse etc. in Frage.

Die mangelnde Nutzerorientierung, die Herr Hilberer zurecht beklagt,
zeigt sich auch daran, dass die Aufsatzkatalogisierung im argen liegt
oder kommerziellen Unternehmen ueberlassen oder besonders gut vor dem
Benutzer versteckt wird.

Schon allein, wenn man sich als Nutzer dafuer interessiert, ob man eine
Suche auf Aufsaetze einschraenken kann, stoesst man in den
Verbundkatalogen auf massive Ignoranz. Wenn ich recht sehe, bietet nur
der GBV einen einfachen Suchfilter, der auch funktioniert.

Fuer einen ausgesprochenen Skandal halte ich es, dass HEBIS zwar
ebenfalls einen solchen Suchfilter anbietet, dieser aber - ohne
irgendwelche Erlaeuterungen - nicht funktioniert, weil alle
eigenkatalogisierten Aufsaetze der hessischen Bibliotheken nur
hessischen Nutzern zur Verfuegung stehen, weil sie in den OPAC MIT
Zeitschriftenaufsaetzen (aus SwetScan) eingebracht werden, der aus den
bekannten lizenzrechtlichen Gruenden nicht allgemein zur Verfuegung
steht. Dieser hoechst unerfreuliche Zustand kann nicht mit technischen
Problemen erklaert werden, er ist nichts anderes als massive Ignoranz
gegenueber dem ausserhessischen Benutzer und Verbund-Egoismus par
excellence.

Der Benutzer wird auf diese Weise dumm gehalten, er soll seinen
Titelbegriff in einen Katalog eintippen und moeglichst die kommerziellen
Aufsatzdatenbanken nutzen - genauso wie frueher, als man sich als Nutzer
bei der Suche nach einem Titel, der von einer Koerperschaft
herausgegeben wurde, auch hilfesuchend an einen Bibliothekar wenden
musste, weil man die Ansetzung im Zettelkatalog nicht kapierte.

Klaus Graf


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