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Re: Hofbibliothek Donaueschingen



> Das traurige Schicksal der Fuerstlich Fuerstenbergischen Hofbibliothek
> ist in den letzten Tagen in der ueberregionalen Presse mehrfach
> thematisiert worden.
In diesem Zusammenhang ein Hoerfunktip für die Baden- Wuerttemberger unter den Inetbib-Lesern u. -Leserinnen:

SWR2 Forum Baden-Wuerttemberg
Mi., 04.08.99, 17.05 bis 17.50 Uhr

Kulturgut unterm Hammer - Der Ausverkauf der
Fuerstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen
Gespraechsleitung: Werner Witt

Eine der groessten, umfangreichsten und teuersten
Privatbibliotheken wird zur Zeit aufgeloest. Das Haus
Fuerstenberg in Donaueschingen laesst die wichtigsten
Bestaende international versteigern. Dem Land Baden-
Wuerttemberg fehlen die Geldmittel, um bedeutende Teile
der Bibliothek wie die Sammlung Joseph von Lassberg zu
erwerben. 25 Millionen Mark soll die Handschrift C des
Nibelungenliedes kosten, ein durch die Bundesrepublik
geschuetztes Kulturgut, das nicht ins Ausland verkauft
werden darf. Das Land kann die Mittel nicht aufbringen und
wuerde zugunsten des Freistaates Bayern auf sein
Vorkaufsrecht verzichten. Was ist noch fuer Donaueschingen
zu retten? Darueber diskutieren im SWR2 Forum
Kunstminister Klaus von Trotha, CDU; der
Landtagsabgeordnete fuer den Raum Donaueschingen und SPD
Finanzexperte Herbert Moser und der "Lassberg-Spezialist"
und Altgermanist Professor Volker Schupp von der
Universitaet Freiburg.

MfG
B. Ulbrich




> Liebe Listen! (Mehrfachverteilung bitte ich zu entschuldigen)
>

>
> Ausser meinem Artikel in der Sueddeutschen Zeitung vom 16. Juli (S. 15)
> sind zu nennen ein umfangreicher Beitrag von Felicitas von Lovenberg
> "Was uebrigbleibt - Das Schicksal der Fuerstlichen Hofbibliothek in
> Donaueschingen" in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. Juli
> 1999, S. 41 (Internet-Nachdruck von der FAZ nicht genehmigt) sowie ein
> Beitrag des bedeutenden Freiburger Germanisten und Lassberg-Forscher
> Professor Dr. Volker Schupp in der Stuttgarter Zeitung vom 26. Juli, der
> am Beispiel der Bibliothek Joseph Lassbergs genau erlaeutert, inwiefern
> es sich um die Zerschlagung eines Kulturdenkmals handelt und wieso das
> vom Wissenschaftsministerium Baden-Wuerttemberg ins Feld gefuehrte
> Dubletten-Argument, die veraeusserten Druckschriften seien in anderen
> Bibliotheken des Landes vorhanden, nicht stichhaltig ist:
> http://www.uni-koblenz.de/~graf/schupp.htm
>
> Aktuelle Informationen zum Fall Donaueschingen:
> http://www.uni-koblenz.de/~graf/index.html#kulturgut
> Ausfuehrliche Hintergrundinformationen zur Hofbibliothek, zur 1994
> verkauften Inkunabelsammlung, zu den Buechern Schweickharts von
> Helfenstein und zur Bibliothek Lassbergs:
> http://www.uni-koblenz.de/~graf/don.htm
>
> In einem Leserbrief an die FAZ schrieb ich:
> "Kommt die Forderung nach der Bewahrung des Gesamtbestands auch zu
> spaet, so koennte durch entschiedenes Handeln der fuer die Forschung
> eingetretene Verlust noch abgemildert werden. Erstens: Es ist eine
> virtuelle Rekonstruktion der Hofbibliothek als Gesamtheit in Form einer
> Datenbank ("Donaueschingen digital") anzustreben, in der die bereits
> vorliegenden und die noch im Antiquariatshandel erreichbaren
> Informationen zu den individuellen Eigenheiten der ehemals
> Donaueschinger Buecher zusammenzutragen waeren. Zweitens: Durch
> koordinierte gemeinsame finanzielle Anstrengung des
> Landes-Baden-Wuerttemberg, der wissenschaftlichen Bibliotheken im
> Oberrhein- und Bodenseeraum sowie weiterer oeffentlicher Institutionen
> muss so viel wie moeglich des erhaltenswerten Altbestands, insbesondere
> natuerlich der Lassbergschen Bibliothek, angekauft werden. Bei diesen
> Ankaeufen sollte es, anders als bei den Erwerbungen anlaesslich des
> beklagenswerten Inkunabelverkaufs von 1994 (FAZ vom 28. Juni 1994), der
> unter anderem die erhaltenen Reste der Klosterbibliothek der Villinger
> Franziskaner (90 Baende) in alle Winde zerstreute, nicht primaer um das
> Fuellen von Luecken in den Landesbibliotheken gehen, sondern um die
> Bewahrung der gewachsenen Buechersammlungen ("Provenienzen"), die den
> besonderen Wert dieses einzigartigen Gesamtkunstwerks ausmachten." (Wer
> bereit ist, sich fuer diese Forderungen einzusetzen, ist herzlich
> eingeladen, sich bei mir zu melden: graf _at__ uni-koblenz.de).
>
> Mit freundlichen Gruessen und der Bitte um Weiterleitung
> Klaus Graf
>


******************************************** Beate Ulbrich Universitätsbibliothek / EDV-Abt. 68131 Mannheim Tel. 0621/181-2972 (Achtung: Neue Tel.-Nr.!) Email: Beate.Ulbrich _at__ bib.uni-mannheim.de

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