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Anmerkung zum Web-Washer



	-----Ursprüngliche Nachricht-----
	Von:	Sebastian Wolf [SMTP:wolf _at__ iks.ik.fh-hannover.de]
	Gesendet am:	Dienstag, 16. März 1999 15:03
	An:	Internet in Bibliotheken
	Betreff:	Software: Web-Washer (Werbe-Filter )

	...
	Der Web-Washer macht seinem Namen alle Ehre. Er bereinigt
	Internet-Seiten von jeder Werbung, verhindert das Aufklappen von
	Pop-Up-Fenstern und stoppt auf Wunsch animierte Grafiken. Das
Programm
	ist nur ca. 600 KB groß und lässt sich sehr leicht konfigurieren.
Und
	das Beste: Es funktioniert bisher einwandfrei (selbst getestet :-)
      ...

Zweifellos eine feine Sache.
Ich frage mich jedoch, wie die Firmen, die im Internet werben, mittelfristig
darauf reagieren werden.
Einerseits wird wohl der übliche technologische Wettlauf stattfinden, bei
dem die Tricks des Programms mit Gegentricks überlistet werden sollen usw.
Immer eine spannende Sache, der Kampf um den kleinen Vorsprung.

Was ich aber vor allem meine ist: Wenn solche Werbefilter erst mal
Allgemeingut geworden sind, wie weit werden dann die Werbepreise fallen und
damit evtl. die Finanzierung des einen oder anderen Internet-Angebots
gefährden? Denn eine Firma, die bald davon ausgehen kann, daß ihre Banner in
50% der Fälle (zugegeben eine gewagt hohe Schätzung) gar nicht mehr sichtbar
sind, wird sicherlich ihre Prämien senken. Und ich weiß nicht, wieviele
(auch gute!) Internet-Angebote momentan noch am seidenen Faden des
Banner-Sponsoring hängen, bzw. wieviele Anbieter damit ihre Verluste in
gerade noch erträglichem Rahmen halten können. Noch...

Andererseits soll diese Stellungnahme KEIN Plädoyer gegen Werbefilter sein,
bloß ein kleiner Gedanke zum Thema.
Das Internet wuchert und gedeiht schließlich unter freien und
marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und dazu gehört nun mal auch die
Freiheit, sich mit allen Mitteln dem Einfluß der Werbung zu entziehen.
Wer sich auf solche Prinzipien einläßt, macht sich tatsächlich, wie ich
finde, mit einer Klage vor allem lächerlich.

Mit anderen Worten: Ich werde das Programm trotz meiner Zweifel selbst
ausprobieren :-)

Peter Stets

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