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Spamdisskussion (was: Re: Admin: Inetbib-Archiv ohne Mailadressen)



--On Mittwoch, Januar 28, 2004 11:31:27 +0100 Sascha Carlin <sc@xxxxxxxx>
wrote:

Solange E-Mail-Adressen auch auf 'normalen' Webseiten stehen
oder in öffentlichen Adressverzeichnissen oder man den falschen Newsletter
abonniert hat, wird diese lokale Maßnahme im INETBIB-Archiv zu keinem
Erfolg
führen.

Hallo,


ich fuerchte das auch. Aber ich habe in letzter Zeit sehr viele Mails bekommen
mit Bitten, wegen Spamgefahr Mailadressen aus dem Listenarchiv zu loeschen.
Sogar, dass jemand ueberhaupt nichts an die Liste mailt aus Angst,
anschliessend mit Spam ueberhaeuft zu werden. Und es gibt einige Webseiten,
die
Emailadressen zwar auffuehren aber nur verschluesselt (Beispielsweise als
ASCII-Entities). Wenn eine Suche nach der eigenen Emailadresse in Google nur
Hinweise auf das Inetbibarchiv bringt und nichts anderes, kann ich den
mehrfachen Wunsch gut verstehen.

Eine Auswirkung hat diese Maßnahme allerdings dennoch: da es kein Archiv
mit
vollständigen Adressen gibt, das nur Mitgliedern zur Verfügung steht, muss
ich nun, wenn ich eine bestimmte Person aufgrund eines Postings
kontaktieren
möchte... Ja, was?

Der Nachteil ist mir auch aufgefallen und fuer solche Faelle (die, hoffe ich, selten sein werden) biete ich an, die Adresse des fraglichen Menschen fuer einen direkten Kontakt herauszusuchen.

Mittel, [...] die zuerst
die Nutzer und dann erst die Spammer stören, sind untauglich.

Das sehe ich (leider) anders. Natuerlich ist es sehr schade, dass ein Medium wie Email von Spammern bzw deren Symtomen systematisch zerstoert wird. Aber diese Zerstoerung hat laengst eingesetzt.

Beispiele:

Viele Mailserver senden keine "Delivery failure"-Nachricht mehr, weil sie
ansonsten unter der Last der Fehlernachrichten, die durch Adress-Rate-Spammer
verursacht werden, zusammenbrechen wuerden. Folge: Wenn Sie bei der
Adresseingabe einen Tippfehler machen, bekommen Sie nicht in allen Faellen
eine
Absage. Die Mail verschwindet einfach.

Wegen der Eigenart moderner Viren/Wuermer, Absender zu faelschen, haben viele
Administratoren die Benachrichtigung an den Absender, dass ein Virus
abgefangen
wurde, abgeschaltet, weil das nur zu haufenweisen verwirrten Nachfragen
gefuehrt hat. Folge: Sollte jemand ein Attachment mit einem Virus verschicken,
landet diese Mail im Nirwana. Weder Absender noch Adressat erfahren von der
Nichtzustellung, geschweige denn vom Virus.

Spam lebt davon, dass EMailzustellung so schoen frei und ohne Hindernisse
funktioniert. Folglich wird jede funktionierende Massnahme gegen Spam eine
Einschraenkung in der Freiheit des Mediums sein, fuerchte ich.

Ganz abgesehen davon, das es nicht sein kann, das man eine
Kommunikationsmöglichkeiten extern einschränkt statt intern aktiv zu
werden:
wer sich über Spam im Posteingang ärgert, der sollte seinen
Mail-Administrator darauf aufmerksam machen und der soll dann entsprechende
Maßnahmen ergreifen. Wenn der mit den Schultern zuckt, hat man allerdings
die
falsche Person an dieser Stelle sitzen.

Das ist mein Reden. Allerdings gibt es viele Stellen, wo es auch fuer berufliche Mails nur einen t-online-Account (o.ae.) gibt. Welchem Admin sollte man da auf die Fuesse treten? Im Uebrigen fordert Viren- und Spamabwehr inzwischen wesentlich mehr Zeit eines Admins als noch vor einem Jahr. Wenn diese Zeit nicht da ist, sieht's mau aus.

Mit freundlichen Gruessen,
Michael Schaarwaechter

--
 Michael.Schaarwaechter@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
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