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Re: open source Kataloge



On 16 Feb 04, at 21:08, Klaus Graf wrote:

> 
> Zur Klarstellung: Allegro ist, wie hier ja in einer
> frueheren Diskussion herausgearbeitet wurde, keine Open
> Source Software.
Was wir auch nicht behauptet haben. Es gibt hier aber keine Schwarz-Weiss-
Situation, es gibt Systeme, die "offener" sind als andere.
> 
> ALLEGRO ist eine kommerzielle Software wie andere auch.
Nein. Sie wird nicht verkauft, sie wird gegen ein Entgelt ueberlassen.
Und das Entgelt ist so niedrig, dass wir damit keine weitergehenden Leistungen 
oder gar Gewaehrleistungen erbringen koennten. Es deckt nur einen Teil der 
Kosten. Im Falle einer echten Vermarktung mit allen rechtlichen Konsequenzen 
muesste der Preis erheblich hoeher liegen.

> 
> Meine Meinung: Es waere sinnvoller, im Bibliotheksbereich
> auch deutschsprachige Open Source Software zu entwickeln
> und das Schicksal von ALLEGRO dann dem Markt zu
> ueberlassen.
Ja, machen wir's doch einfach! 
Wir hatten allerdings genau dieses vor vielen Jahren dem noch existierenden DBI 
vorgeschlagen. Eine zeitlang hat auch das HBZ mitgeholfen an der 
Weiterentwicklung, aber schliesslich sind wir doch wieder drauf sitzengeblieben.
Wir koennen aber gerne erneut anbieten, "allegro" als Grundlage einer 
Neuentwicklung zu nehmen, die dann vollkommen offen waere. So schlecht ist eine 
C++-Klassenbibliothek als Kern ja nicht. Aber gut, man waehle einen anderen Kern 
oder mache einen neuen. Man scheue aber nicht den Vergleich mit den Leistungen 
von allegro und bleibe nicht dahinter zurueck.

> 
> Wir lesen etwa im Web unter
> http://www.biblio.tu-bs.de/acwww25u/bac/bac.htm
> 
Das hatten nicht wir formuliert.

> Ich moechte ...
> ... lediglich auf den Punkt aufmerksam
> machen, dass ALLEGRO nur an Bibliotheken oeffentlicher
> Traeger abgegeben wird. 

Dies wurde vom Niedersaechsischen Ministerium fuer Wissenschaft und Kultur so 
gefordert. Wir koennen das nicht eigenmaechtig aendern. Wir sind nicht 
marktfaehig und handlungsfaehig im Sinne einer Firma.
Das Ministerium wuerde aber, wenn ich nicht ganz falsch liege, einer 
Ueberantwortung z.B. der C++-Klassenbibliothek in den Open-Source-Bereich 
zustimmen und somit dem Entstehen einer Entwicklungsgemeinschaft zur Schaffung 
eines offenen Gesamtpakets nicht im Wege stehen. Die Bibliotheksgemeinschaft 
muesste es nur wollen und artikulieren. Sie kann natuerlich auch was anderes 
wollen und allegro links liegen lassen. Wir draengen uns nicht auf.

Einstweilen ist, das kann jeder sehen, allegro das "offenste" System, das wir im 
Bibliothekswesen haben. Eine offene Entwicklergemeinschaft existiert bereits seit 
Jahren, die mit den zur Verfuegung gestellten Mitteln (Parametrierung und Makro-
Programmierung) bisher voll zufrieden ist und eine Vielfalt von Projekten 
realisiert hat. Die Gemeinschaft ist auch eine Selbsthilfegruppe, die in vielen 
Faellen, und immer kostenlos und schnell, Probleme loesen hilft. Forderungen nach 
Freigabe von C-Quelltexten sind noch nicht lautgeworden.
Stacheln Sie diese Leute doch an, Herr Graf, klaeren Sie sie auf, damit sie 
aufbegehren gegen die Entmuendigung, die wir ihnen aufzwingen. "Aufklaerung ist 
der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmuendigkeit". Sagen Sie 
denen, was sie tun und welche Software sie nehmen sollen, um endlich richtig frei 
zu sein!

B.E.



Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
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