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Re: R-Reform: Verschlimmbess. ss in der Schweiz



Lieber Herr Jochum,
ich bin zwar kein Schlammbeisser (gebuertiger Giessener), aber
da ich dort arbeite eine Anmerkung:

> ad a.: Die Stadt "Gießen" möchte sicherlich weiterhin so heißen, auch
> wenn dem Suchalgorithmus der Unterschied von Gießen und Giessen egal
> ist. Hier geht es also um Identitäten (kulturell, juristisch,
> politisch), die sich in der Orthographie niederschlagen.

Mit dem scharfen s, das ich in der Schule noch als es-zet
kennengelernt habe, da es eine Ligatur aus s und z war und
aus mir unerfindlichen Gruenden falsch aufgeloest wurde,
ist die Stadt Giessen noch gar nicht so lange verbunden.

In einem Buch mit Ansichtskarten der Jahre vor ca 1920 wird
der Name in der Mehrzahl der Faelle (bei Kleinschreibung)
mit Doppel-s und nicht mit dem scharfen s geschrieben. Die
Schreibung mit dem scharfen s ist eher eine Anpassung an die
Rechtschreibregeln, wie das ja auch in Coeln ( Coelln) 
und anderen Staedten geschehen ist. Geographische Namen 
blieben von der Rechtschreibreform durchaus nicht unberuehrt.

Unsicherheit herrscht oft bei der Schreibung in Grossbuchstaben,
denn das scharfe s hat dort ja im Gegensatz zu den Umlauten 
kein Pendant, da es nicht am Wortbeginn vorkommen kann.
Bei Korrespondenzen ausserhalb Deutschlands empfiehlt es
sich ohnehin, auf das scharfe s zu verzichten, sonst wird
aus Gie/3en leicht GieBen oder Gieben. Dann lieber die
Schreibweise mit dem doppelten s.

Viele Gruesse
Lothar Kalok 
 

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