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AW: "Bibliothekare zur R-Reform"



Sehr geehrter Herr Umstätter,

> Man kann sich aber weiterhin des Eindrucks nicht erwehren, dass es
> vielen Menschen darum weniger geht,
> als um die Rückgängimachung aus Prinzip,
> um den Erhalt alter Gewohnheiten, um die Demonstration verfehlter
> Politik des politischen Gegners,
> um den Nachweis unterschiedlicher Intelligenz, um den Erhalt
etablierter
> Denkstrukturen und vieles mehr.
> Mich stört dabei weiternin, wenn Bibliothekare ihr ohnehin verstaubtes

> Image aufpolieren.

So oft Sie dieses Argument hier auch noch wiederholen, es wird einfach
nicht besser. Haben Sie sich schon mal die Regelformulierungen der AR
angeschaut im Detail? Es geht hier wirklich häufig zu nach der Form
(diejenigen, die die Stetter-Kommentare gelesen haben, werden das
Beispiel kennen):

(1) Wir vereinfachen mal die Multiplikation im Mathematikunterricht.

(2) Wir definieren als § 1 unseres Regelwerkes: n * m = 1.

(3) Dann fangen wir mit den Ausnahmen an: 1 * 2 = 2; 1 * 3 = 3; 1 * 4 =
4 usw. usw.

Jetzt haben wir ein übersichtliches Regelwerk. Ein paar unangenhme
Ausnahmen. Und ein paar verwirrte Kinder. Aber für die
Mathematik-Didaktik haben wir einen Durchbruch. Und den nächsten
Pisa-Test bestehen wir, wenn wir uns mal nicht um die Ausnahmen scheren.
Das kommt dann in Klasse 5. Wenn wir bis dahin nicht herausgefunden
haben sollten, daß wir die Multiplikation zur weiteren Vereinfachung
einfach abschaffen.

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus


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