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Re: Lernort Bibliothek



Eberhard R. Hilf schrieb:
> Aber, aber: Es handelt sich nicht primaer um die freie
> Verfuegbarkeit von Wissen sondern um die maximale Verbreitung, das
> Gelesen werden. Der Staat als Auftraggeber von Forschung und (meist)
> die Autoren wollen gelesen (und zitiert) werden.

Was hier fehlt ist die Frage: "Für wen?"  Für eine Bibliothek geht
es vielleicht um die Kosten für Zeitschrifte.  Für eine Studentin
handelt es vielleicht um *ein* Leser zu kriegen, nämlich genau die
Professorin unter welcher sie demnächst Arbeit sucht (Qualität statt
Quantität).  Alle Akteure haben vermutlich nicht dieselbe Interesse.  
Wenn so wäre, hätten wir keine Diskussion.  Für welchen Akteur ist
eigentlich "maximale Verbreitung" die Interesse?  Vielleicht keinen?

Der Erfolg von Open Access beruht darauf solche Akteure, einen nach
dem anderen, zu konvertieren oder bekehren.  Für jeden muss die neue
Alternative eine Verbesserung bieten.  In dem hypothetischen Beispiel
oben muss die Professorin zuerst die OA Zeitschrift lesen bevor die
Studentin dort schreiben will.

Dass der Staat sich als *einen* Akteur betrachten lässt, bezweifele
ich stark.  Ein Teil vom Staat hat wirtschaftliche Wachstum als
Interesse, ein andere die Begrenzung von Kosten.  Microsoft und
Springer Verlag bedeutet mehr Umsatz, Arbeitsplätze und Steuergeld;  
Linux und OA weniger.  Will die Ruprecht Karls Universität in
Heidelberg OA Zeitschriften nutzen, wenn dies Arbeitslosigkeit bei
Springer bedeutet?  Was will die lokale Rhein Neckar Zeitung darüber
schreiben?  (Heute schreibt rnz.de von GM und Rüsselsheim.  Arbeiter
bei Saab in Trollhättan freuen sich dass nur 500 Arbeitsplätze dort
verloren sind.)

(Linux ist gut für Nürnberg, wo SuSE seinen Sitz hat, und vermutlich
für ganz Bayern.  Aber Microsoft Deutschland sitzt in
Unterschleißheim bei München...)


-- 
  Lars Aronsson (lars@xxxxxxxxxxx)
  Aronsson Datateknik - http://aronsson.se


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