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Re: Website: Russian Digital Mathematics Library (RusDML)



Am 2 Apr 2005, um 19:49 hat W. Umstaetter geschrieben:

> Insofern gibt es keinen Grund zur Aufregung.

Sehe ich auch so.

> da wir nach meiner Einschaetzung ohnehin schon viel zu viele Teilnehmer
> haben,
> die sich aus Angst vor diesen Angriffen abmelden oder nicht mehr zu
> aeussern trauen.

Vor allem wg. diesem Absatz meine Mail. Denn zum einen wäre
dies natürlich mehr als schade und ich frage mich, wie Sie zu
dieser Einschätzung kommen, Herr Umstätter, denn ich denke, Sie
haben ebenso wie ich (bzw. alle hier in inetbib ausser Herr
Schaarwaechter) keinen Einblick in die An- und Abmeldungen an
inetib - und natürlich auch nicht in die nicht geschriebenen Mails :)

Ich will Ihnen wg. obigem nicht unbedingt widersprechen, und
könnte mir auch vorstellen, dass ihre Einschätzung zum Teil auch
richtig ist, aber es ist halt solange eine Vermutung, wie keine
Fakten dazu vorliegen.

Was mir weit eher auffällt ist, dass Tln. die sich hier über viele
Jahre engagiert beteiligt haben, virtuell nicht mehr zu sehen sind -
und das sind soweit ich das übersehe keine so "zartbesaiteten
Gemüter", auf die ihre obigen Sätze zutreffen könnten.

>
> Die Informationswirtschaft versucht seit Jahrzehnten deutlich zu machen,
> dass der Wert von Information klarer erkennbar werden muss,
> und dass Nutzer von Information lernen muessen, dass diese auch ihren
> Preis hat.

Den Satz find ich irgendwie "komisch".
Will sagen: warum müssen die Nutzer das "lernen" ?

> Nun beobachten wir aber, dass bei einer durchschnittlichen Publikation,
> die in der wissenschaftlichen Produktion z.B. 50.000 ? kostet,
> der Autor auch noch dafuer z.B. 500 ? bezahlen soll, publizieren zu
duerfen.

Als ich diesen Satz las musste ich schmunzeln, und dachte, wer
diese 500 Euro löhnt, der "ist ja selber schuld"...

> Junge Wissenschaftler/innen tun das schon seit laengerem immer oefter,
> weil das publish-or-perish in peer reviewed Zeitschriften ihr Fortkommen
> immer staerker bestimmt.

...aber hier wurde obiges ja dann klar gestellt. Es geht also nicht
ums publizieren an sich, sondern ums publizieren an bestimmten
Stellen...

> In Deutschland hat man noch nicht einmal die 50 ? zur Dokumentation
> dieser Publikationen,

...wo haben Sie all diese exakten Zahlen her? Würde mich echt
interessieren. Denn ohne Belege muss ich die einfach "glauben"...

> Da man nun diese eigentlich veralteten Marktmechanismen auf das Produkt
> der Wissenschaftsgesellschaft,
> also auf die Produktion von Wissen zu uebertragen versucht, muss man
> Information und Wissen
> mit allen Mitteln verknappen, damit sie im Marktmechanismus von Angebot
> und Nachfrage entsprechend funktionieren.
>
> In Wirklichkeit werden hier aber keine Aepfel oder Autos mit begrenzter
> Stueckzahl verkauft,
> sondern schlicht die beliebig verfuegbaren Kopien (also Redundanzen)
> einer einmalig erzeugten
> und zur Publikation freigegebenen Information.

Vergleichen diese beiden Absätze doch mal mit dem ihren von
ganz oben. Dort sagen Sie: "die nutzer müssen lernen..." - und hier
?!

> Im Fall des Wissens, sogar qualitativ auf Richtigkeit gepruefte
> Information.

Eine gewagte Definition von Wissen. imho. - dann wäre un-wissen
ja einfach so was wie "falsche information" - eventuell interpretiere
ich das ja auch nicht ganz korrekt, was sie sagen.

>
> MfG
>
> W. Umstaetter
>

Nun gut. die Intention der Mail war wg. des ersten Teils. die
anderen Dinge sind aber schon auch spannend - und um hier noch
ein allen bekanntes konkretes Beispiel zu bringen: die Diskussion
hier in inetbib in 2004 zum Seminarhinweis auf Webdesign-Start.
Allein an diesem Beispiel kann einiges aufgezeigt werden an
Widersprüchlichkeiten im Umgang mit Informationen und Euronen.

OK, nun aber mal gut. Manchmal laufen mir die Mails unter den
Fingern davon...

--
Mit freundlichen Grüßen
Karl Dietz


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.