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Re: [InetBib] unser neues Regelwerk RDA





Datum:          Tue, 31 Jan 2006 09:29:53 +0100
Von:                    "Margarete Payer " <Payer@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
An:                     <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Betreff:                [InetBib] unser neues Regelwerk RDA
Antwort an:             Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxx
dortmund.de>
        <mailto:inetbib-request@xxxxxxxxxxxxxxxxxx?subject=unsubscribe>
        <mailto:inetbib-request@xxxxxxxxxxxxxxxxxx?subject=subscribe>

Liebe Inetbib-Leser,

da bei einer Einführung eines neuen Regelwerks keineswegs nur
Katalogisierer betroffen sind, möchte ich Ihnen meine ersten
persönlichen Eindrücke zum Teil 1 (etwa 180 Seiten) "unseres" neuen
Regelwerks RDA mitteilen (um auch mal etwas beizutragen).

Als positiv ist mir aufgefallen:

1. RDA sind eine Fundgrube für einen Katalogtheoretiker: z.B.:  die
gut verständlichen Definitionen sind dort eingebaut, wo man sie für
die jeweilige Regel benötigt.

2. Der Katalogisierer hat sehr viel mehr Entscheidungsfreiheit, als
wir das bisher gewöhnt sind.

3. Die Erschließung einer Ressource ist wesentlich tiefer und
ausführlicher als in RAK: vgl. z.B. die Regeln zu Content description
(es geht dabei um Angaben zu nature, scope, language, summarization,
contents list, intended audience, agegroup, educational level, system
of arrangement, indexes, related contents, merger, split,
availibility, contact information und einiges mehr). (Vgl. auch die
item-spezifischen Angaben).

4. Die ISBDs sind im Angebot aber nicht mehr verbindlich.

5. Die mehrbändigen Werke sind im Prinzip behandelt wie von AACR2
gewöhnt, was ich als positiv ansehe, aber da bin ich in der
Minderheit. Ich bin mir durchaus bewußt, das eine Übernahme der
Grundregeln zu Katalogabbrüchen führen könnte.

6. Es werden sehr viele Wahlmöglichkeiten angeboten, so hat jeder
Verbund die Chance das auszuwählen, was er möchte, bzw. wird man eine
Auswahl auf nationaler Ebene treffen müssen.

Negativ sehe ich:
1. Es gibt sehr viele "pingelige" Vorschriften, z.B. zu Groß- und
Kleinschreibung, zu verpflichtenden Abkürzungen.

2. Es gibt viele zusätzliche Regeln, die teilweise aufwändige
Recherchen verlangen, deren Nutzen für unsere Kundschaft ich nicht
einsehen kann, z.B. Unterscheidung gleichnamiger Erscheinungsorte,
Bezogenheit aufs Land bei mehreren ISBNs, ausführliche Regeln zu nicht
gezählten Schriftenreihen

3. Die Entscheidungsfreiheit (Angaben wie "if they are considered to
be important") kann negative Folgen haben, denn man wird zumindest in
Verbünden ausführliche Ausführungsbestimmungen festlegen müssen.

Die Regeln für Verknüpfungen und Ansetzungen sind noch nicht
erschienen..

Wie sieht die Inetbib-Gemeinde dieses Regelwerk?

Schöne Grüße
Margarete Payer, HdM Stuttgart




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Detlev Dannenberg
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