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Re: [InetBib] Mehr als 100 deutsche Repositories in BASE / Neue Features im BASE Lab



Guten Morgen Herr Weichselgartner,

vielen Dank für den Hinweis auf den interessanten Artikel, an Stelle von 
Herrn Wolf kurz von mir ein paar Bemerkungen insbesondere zum Abschnitt 
"Literatur zum Leben erwecken".

In der Mail von Herrn Wolf steht das Wort "vergleichsweise" nicht von 
ungefähr. Im internationalen Vergleich ist zwar die Anzahl der 
Repositorien in Deutschland sehr hoch (siehe auch unsere Karte unter 

http://base.ub.uni-bielefeld.de/about_sources_map.html

), die Anzahl der Dokumente ist - wie auch in dem Artikel beschrieben - 
natürlich noch ausbaufähig.

In BASE sind 687.362  aller Dokumente deutschsprachig (mit Stand von heute 
morgen also rd. 10%), wenn man die Suche auf "Hochschulschriftenserver: 
Deutschland" beschränkt, erhält man aktuell 102.860 Dokumente (zum 
Vergleich: USA/Kanada 642.751, Mittel-/Südamerika: 68.423, Europa ohne 
Deutschland: 360.372, Australien: 151.607, Asien: 16.695, Afrika: 1.242). 

Der Autor des Technology-Review-Artikels zieht aus der relativ  geringen 
Anzahl der Dokumente in Bielefeld (wobei wir inzwischen mehr als den einen 
Hochschulschriften-Server haben) und in Potsdam im Vergleich zu den 
Niederlanden den Schluss, dass von den 112 Repositorien in Deutschland die 
wenigsten regelmäßig aktualisiert würden.

Das können wir aus der Erfahrung mit BASE so nicht bestätigen. Mal 
abgesehen davon, dass von den 112 in opendoar.org gelisteten Servern nicht 
alle über eine OAI-Schnittstelle verfügen oder (noch) nicht gemeldet 
haben, ist es vielmehr so, dass es quer über alle Kontinente immer mal 
wieder vorkommt, dass Server beim Harvesten nicht da sind, es Probleme mit 
der Anzahl der über die OAI-Schnittstelle gelieferten Metdaten gibt, usw.  
In  BASE wurde deshalb unabhängig von der Suchmaschine eine Vielzahl von 
Tools entwickelt, um diese Probleme in den Griff zu kriegen.

Der Autor schreibt weiter: "Im Gegensatz zu Einrichtungen in Australien, 
Portugal und Großbritannien schreibt bislang keine einzige deutsche 
Universität die Selbstarchivierung zwingend vor."

Die Durchsetzung einer zwingenden Vorschrift zur Selbstarchivierung ist in 
Deutschland unter den jetzigen Bedingungen wahrscheinlich unrealistisch, 
aber genauso wie Bibliothekare versuchen, ihrer Klientel zu mehr 
Informationskompetenz zu verhelfen, sollte man vielleicht versuchen, auch 
die "Selbstarchivierungs-Kompetenz " zu steigern.

Viele Grüße nach Trier
Dirk Pieper










Erich Weichselgartner wrote:

Dazu steht in "Technology Review" von heute (6.7.07): "Bislang sind nur 
geschätzte 10 bis 15 Prozent aller Forschungsarbeiten offen 
zugänglich ... je nach Land zeigen sich deutliche Unterschiede darin, wie 
schnell es vorankommt. Die Niederlande etwa unterhalten ein landesweites 
Netz aus drei Artikel-Repositorien, in denen insgesamt an die 200000 
Forschungsarbeiten abgelegt sind. An deutschen Hochschulen dagegen finden 
sich zwar 112 Repositorien – beim genaueren Hinsehen zeigt sich 
allerdings, dass die wenigsten davon häufig aktualisiert werden."

Quelle: http://www.heise.de/tr/artikel/92138/



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.