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Re: Bibliothekare und Bertolt Brecht zur RSR



On 26 Jul 04, at 11:40, W. Umstaetter wrote:

> das Verständnis für Ihre Positionen, kann nicht bedeuten,
> dass entgegengesetzte Positionen  "keine substantiellen Gegenargumente
> oder -vorschläge beinhalten."
Aber welche? Von "beinhalten" hatte ich sowieso nicht gesprochen. Jenseits
aller
Orthographiescharmützel gehört dieses Wort längst in den Orkus.

> Unter anderem benutzten wir jahrelang statt ß das ss, weil es gar nicht
> anders ging. Natürlich geht das inzwischen.
Gegen ß = ss hatte ich nie was gesagt! Auch in meinem vielzitierten Papier
steht,
dass es damit sowieso kein Problem gibt, retrievaltechnisch gesehen.

> Und es erzeugt schon wieder den fatalen Eindruck, als kämen die
> Bibliotheken in ihrer Entwicklung hinterher,
> wo sie so manchem anderen Bereich weit voraus waren.
Nein, wir erlauben uns einen Hinweis auf Probleme, die im Zuge der Reform
nachweislich nicht diskutiert, ja völlig übersehen wurden, wie der Leiter der
Zwischenstaatlichen Kommission selber zugab.

> Sprache muss auch und gerade im Interesse der Bibliotheken
> weiterentwickelt werden.
Von wem, von einer Zwischenstaatlichen Technokratenkommission?
Nein, sie entwickelt sich weiter, das ist etwas ganz anderes.

> Wir brauchen einen Darwin des Bibliothekswesens und eine
> Evolutionsstrategie der geistigen und sprachlichen Entwicklung
> und keinen Cuvier mit einer neuen Kataklysmentheorie.
Darwin hat doch keine Evolutionsstrategie entwickelt und dann aktiv in die
Evolution eingegriffen! Damit wird erst heute begonnen ...

> Da aber schon jedes Kind mit seiner Sprache seine persönliche Unkenntnis
> ausdrücken können muss,
> brauch unsere Sprache auch ein hohes Maß an Unschärfe. Sie zeigt sich
> nicht zuletzt in der Vielzahl an Rechtschreibfehlern,
> wobei bekanntlich auch ein hohes Maß an Sprachgefühl beteiligt ist, und
> über dass diskutieren hier viele bewusst oder unbewusst.
>
Über dass? oder über "dass"?

>
> Es sei hier nur daran erninnert, dass man beispielsweise in BIOSIS in
> den siebziger Jahren viele Worte getrennt schrieb,
> (auch solche, die in Amerika zusammen geschreibenden werden) um das
> Retrieval zu verbessern.
>
Mag sein. Hat sich das denn gelohnt, wurde das untersucht? Die Reformer
hatten
jedenfalls keine solchen Ziele, sondern ganz andere.


MfG B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg@xxxxxxxx


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