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Re: DOCSTER - Vorschlag!



Sehr geehrter Herr Graf,

Ihrer Analyse der gegenwärtigen Situation kann ich nur beipflichten,
ihren Lösungsvorschlag halte ich für sehr sinnvoll.

Der Tausch von Dokumenten ist freilich nicht neu, auch Docster ist
längst nicht mehr unbekannt. In den aktuellen peer-to-peer Netzen
hat der Tausch von Dokumenten bereits seinen festen Platz (z.B. 
Gnutella). Zu den schon erwähnten Vorzügen solcher Vertriebswege
gehören darüberhinaus auch die weitgehende Wahrung der Anonymität 
der Nutzer und die, zumindest bei echten p2p-Netzen gegebene, 
erhebliche Zensurresistenz.

Zusätzlich können solche Netze aber auch im Wissenschaftsbetrieb
selbst gute Dienste leisten. So werden im Kontext von Entwicklungen
im Rahmen der virtuellen und digitalen Bibliotheken gerade die
effiziente verteilte Datenhaltung und verwandte Services, wie 
"instant messaging, meetings, event planning, project collaboration
and work flow optimization" in einer abgesichterten (weil 
verschlüsselbaren) Umgebung als große Chancen gehandelt.

Mit freundlichen Grüßen, 

Alexander Huber.
--
Alexander Huber M.A.                      The State and University
VLib-AAC, Anglistik Guide, CARMEN AP 2/5  Library at Goettingen (SUB)
Phone: +49 551 / 39-3883                  Papendiek 14
mailto:huber _at__ mail.sub.uni-goettingen.de   D-37073 Goettingen
http://www.sub.uni-goettingen.de/~huber/  Germany

VLib-AAC:         http://www.sub.uni-goettingen.de/vlib/
Anglistik Guide:  http://www.anglistikguide.de/
CARMEN AP 2/5:    http://www.sub.uni-goettingen.de/carmen/


> Kommentar:
> 
> Im Grunde genommen muesste das deutsche Bibliothekswesen fuer
> geisteswissenschaftliche Zwecke kooperativ ein solches System zur
> Versorgung mit aelterer, ueheberrechtlich nicht mehr geschuetzter
> Literatur realisieren. Denn es ist nicht einzusehen, dass taeglich
> vermutlich hunderte von Aufsaetzen (19. Jh.) in lesbarer Qualitaet
> digitalisiert, ueber die jeweiligen Angebote (SUBITO, JASON usw.) via
> Mail verschickt werden, die Digitalisate aber geloescht werden und der
> Aufsatz somit immer neu gescannt werden muss. Bei nicht mehr
> geschuetzter Literatur entfaellt das Argument, eine Vorhaltung sei aus
> rechtlichen Gruenden nicht moeglich.
> 
> Wir brauchen dazu:
> 
> a) Eine zentrale Datenbank (oder Meta-Datenbank), in der die
> digitalisierten Aufsaetze eingetragen werden, moeglichst verknuepft mit
> einer Datenbank, aus der das Todesjahr des Autors hervorgeht
> (Urheberrechtsschutz reicht bis 70 Jahre nach seinem Tod). In dieser
> Datenbank wird bei jeder Fernleihe ueberprueft, ob der Aufsatz bereits
> digitalisiert wurde.
> 
> b) Dezentrale Bibliotheksserver, auf denen die Aufsaetze zur Einsicht
> oder zum Download bereitstehen. Von der Datenbank, die am besten mit dem
> KVK oder den Verbund-OPACs zu koppeln waere, fuehrt ein Link auf die
> dezentrale dauerhafte Adresse.
> 
> Bei effizienter Planung des Systems sollten Einsparungen moeglich sein,
> da die Fernleihe in den Dokumentliefersystemen bereits weitgehend
> automatisiert erfolgt und sowohl die Ueberfuehrung der Artikeldaten in
> die Datenbank als auch der Upload auf einen WWW-Server automatisierbar
> waeren.
> 
> Kommentare?
> 
> Klaus Graf
> http://www.uni-koblenz.de/~graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.