AW: R-Reform: heute Entscheidung

["Rohde Bernd" <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxxxx>]

Liebe Liste, lieber Herr Eversberg,

> Die Sache mit dem Genitiv-Apostroph gehoert, nebenbei, nicht
> zum Thema, daran hat die Reform ja nichts geaendert.
> Und katalogtechnisch ist es nicht der Rede wert.
Es danken die Benutzer, die aufgrund dieses beim Katalogisieren erfolgten
Fehlers ein Werk evt. nicht finden, ebenso wie die Kollegen/innen aus den
Katalogabteilungen von Verbundbibliotheken, die aufgrund dieser falschen
Schreibweise und evt. dadurch nichtauffindbarer Datensaetze eine Dublette
produzieren.
Das ist zwar nicht alleinig typisch fuer den Genitiv-Apostroph, sondern kann
jeden Tippfehler betreffen, jedoch zeigt genau dieser Fehler auf, welcher
Problematik man im Alltag damit ausgesetzt ist, dass es diesen Einfluss des
einem tagtaeglich begegnenden falschen Apostrophs auf die Alltagssprache gibt.
Wir Katalogisierenden sind auch nur Menschen und koennen solche Fehler
produzieren, allerdings hat geschultes Fachpersonal in der Regel ein besseres
Auge fuer diese Problematik (oder einen antrainierten Instinkt?) und vermeidet
solche Fehler eher. Und ebenso ist es mit anderen Einfluessen, wie
beispielsweise der unterschiedlich gebrauchten Anwendung von
Rechtschreibnormen.
Ausgebildetes Bibliothekspersonal vermeidet mehr Fehler beim Katalogisieren
als nichtfachliche Personen. Es koennen Benutzer noch so gut in der
Katalogrecherche ausgebildet sein: Wenn beim Boolschen Retrieval die gesuchte,
richtig eingetippte, Zeichenfolge mit einer vorhandenen, falsch eingetippten
im Katalogisat, nicht uebereinstimmt, hat man halt keinen Treffer.
Anstelle auf vermeintlich schlecht instruierte oder den Rechtschreibregeln
nicht maechtige Benutzer zu schimpfen, sollte man sich als Bibliothek auch mal
an der Nase fassen und auf die Qualitaet beim Katalogisieren achten. Und
Qualitaet ist eben etwas anderes als: Hauptsache so schnell und billig wie nur
moeglich.

Gruss aus Bern
Bernd Martin Rohde
__________

Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde@xxxxxxx
dienstl.: StUB Bern, AK, mailto:bernd.rohde@xxxxxxxxxxxxx

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