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Re: Aktuelle BVB-Daten via ZACK?



At 18:40 15.11.2004 +0100, Klaus Graf wrote:
Open Access zu wichtigen wissenschaftlichen Daten wird
breit diskutiert, aber bei Katalogisierungsdaten (oder fuer
Klassifikationen wie der DDC) ist man weit davon entfernt,
freie Inhalte anzubieten.

Da muss man gar nicht unbedingt mit der Heuchelkeule drohen: schließlich wäre ein "closed access" zu Katalogdaten mit Standortnachweisen ziemlich absurd (und ist auch nicht gegeben). Der Zugang an sich ist ja für jedermann möglich. Was nicht ganz einleuchtet, ist eben die Zugangs*art* zu den Daten: Warum geht HTTP, warum aber kein Z39.50?

Edith Dilber schrieb:
Ein anderweitiger - nicht gestatteter - direkter Zugang zu den Daten (mit
anschließender Übernahme) soll damit unterbunden werden.

Kooperation ist ohne Frage wünschenswert, die MPG leistet ja mit einigen Instituten auch Verbundarbeit.

Ich wundere mich aber schon, warum nun das öffentliche ZACK kein BVB-Update
erhält, da ZACK ja kein "Datenklautool" ist, sondern einfach als
Web-Gateway zu diversen Katalogen funktioniert (und somit dem Benutzer in
dieser speziellen Installation nichts anderes erlaubt als es der KVK
ohnehin tut: zu recherchieren). Kann man da überhaupt etwas "unberechtigt
übernehmen"?

Nun ist es mit Sicherheit so, dass die hochqualitativen Titelaufnahmen des
BVB (und anderer Verbünde) v.a. von zahlreichen kleineren Einrichtungen
rege benutzt werden. Das Copy&Paste vom Web-Katalog (via MAB-Anzeige) in
das eigene Bibliothekssystem sorgt dann zwar für entsetzliche
Mausklickarbeit, ist aber weithin praktizierte Form der Datenübernahme,
kommt der Qualität unser aller Kataloge zu Gute und fungiert dabei wie der
HTML-Quellcode-Blick für den angehenden Nachwuchs-Webmaster: lernen und
nachmachen.

Und ist dabei ein Beispiel für einen eigentlich nicht notwendigen
"Technikbruch" (wie Jakob Voss hier andeutet):

"Direkter Zugang zu den Daten und anschließende Übernahme" ist genau das,
was heutzutage technisch möglich und wünschenswert ist - aber wo kämen wir
denn hin, wenn Nutzer unter Umgehung der Bibliotheksportale die
Katalogdaten einfach selber nutzen!?

eine Information muss also zwar übermittelt werden (klar, der Sinn der Katalogisierungsarbeit ist ja gerade der bibliographische Nachweis), zur Vermeidung von unauthorisierter Fremddatenübernahme werden aber technisch längst vorhandene Standards zugebaut. Via HTTP-Katalog bleibt dann wenigstens der Anschein gewahrt (man will es ja nicht zu einfach machen). Der Zugang zu Katalogdaten bleibt also - naturgemäß - frei, die technischen Möglichkeiten dazu allerdings werden künstlich verknappt. Wirklich einleuchtende Gründe habe ich dazu noch nicht gehört.

Nicht dass jetzt in den Verbund-Sitzungen überlegt wird, ob man denn nicht
zumindest die Anzeige im MAB-Format streichen sollte, um Schindluder und
Datenhandel damit zu unterbinden ;-)
(aber ernsthaft, PICA-Systeme wie GVK und SWB bieten so etwas sowieso nicht
mehr an - was sehr bedauerlich ist).

Gruß,

D. Zimmel


-- Daniel Zimmel Tel. +49 228 91416-17

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