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Stellungnahme seitens Ex Libris zu SFX Aussagen von Herrn J.Hehl



Sehr geehrte Leserinnen und Leser von InetBib,

auch wenn es in dieser Liste üblich ist, dass Hersteller sich nicht an den
Diskussionen beteiligen und wir uns selbstverständlich sonst auch daran
halten, sehen wir uns durch einige Beiträge der letzten Zeit doch veranlasst,
hier getroffene Aussagen zu unserem Produkt SFX richtig zu stellen und
entgegen unserer sonstigen Zurückhaltung in diesem Forum einen Beitrag zu
veröffentlichen. Offene Diskussion, Erfahrungs- und Informationsaustausch sind
in diesem Forum mehr als begrüßenswert und die Lebendigkeit des Forums wird
selbstverständlich auch von individuellen Meinungsäußerungen getragen.
Allerdings müssen wir uns einmischen, wenn mit Un- oder Halbwahrheiten eines
unserer Produkte, das weltweit nicht nur einen hohen Verbreitungsgrad sondern
auch ein hohes Ansehen genießt, nicht korrekt in seinen Möglichkeiten
dargestellt wird. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

In diesem speziellen Fall geht es um Darstellungen und Kommentare in diesem
Forum zur SFX Funktionalität durch Herrn Hehl aus Regensburg. Herr Hehl hat
dankenswerter Weise das Thema Linkingtechnik aufgegriffen und die Wichtigkeit
für das wissenschaftliche Arbeiten nachhaltig verdeutlicht. Dankenswert
deshalb, weil wir seit vielen Jahren in diesem Bereich tätig sind und
maßgeblich die allgemeine Entwicklung der Linkingtechnik mitgestaltet haben.
Hierzu gehört auch der bedeutende kürzliche Schritt hin auf weltweite
Linking-Standardisierung durch ISO Z39.88-2004 (next generation OpenURL).
Leider sind jedoch in  seinen Vergleichen auch Bewertungen enthalten, die
nicht den Tatsachen entsprechen. Wir sind uns sicher, dass Herr Hehl damit
keine Absichten gegen die Firma Ex Libris verfolgt und haben bereits mit ihm
persönlich Kontakt aufgenommen. Es stellt sich für uns vielmehr so dar, dass
sich seine Bewertungen bzgl. der SFX-Funktionalität auf für ihn zugängliche
oder ihm bekannte SFX Anwendungen beziehen. Diese Methodik lässt aber keine
Rückschlüsse auf die Gesamtfunktionalität des Produktes zu. Es liegt im
Einzelnen nicht in der Kontrolle von Ex Libris, welche der vielfältigen
Möglichkeiten von SFX welche Kunden/Datenbankanbieter/Plattformen wann, wie
und für wen sichtbar implementieren. Richtig ist jedoch, dass die genannten
Funktionen ausnahmslos in SFX vorhanden und in immer mehr Anwendungen auch zu
finden sind. Im einzeln heißt das:

A:    SFX kann Anwender flexibel "ihrer" Bibliothek zuordnen
B:    SFX kann in Ergebnislisten multiple Buttons gleichzeitig darstellen
C:    SFX kann "garantierte" Volltext Links (geprüft nach Lizenz oder frei,
online oder lokale elektronische Verfügbarkeit, Zeitraum, appropriate Copy,
ggf. speziellen Nutzergruppen/Rechten u.a.) für die betreffende Einrichtung
darstellen.

Im Anschluss an diese Mail finden Sie einige konkrete Beispiele von
bisherigen, frei zugänglichen SFX Implementierungen unserer Kunden, die die
Funktionalitäten und Möglichkeiten "live" zeigen.

Wir möchten uns auf diese 3 Beispiele beschränken, da sie die gravierendsten
Ungenauigkeiten in der Darstellung von Herrn Hehl benennen. Die Gesamtthematik
ist sehr komplex und erfordert eine deutlich längere Ausführung, auf die wir
hier natürlich verzichten möchten. Wenn Sie an weiteren detaillierten
Informationen interessiert sind, sind Sie herzlich eingeladen, sich direkt an
uns zu wenden und sich ein eigenes Bild von der SFX Leistungsfähigkeit zu
machen. Das gilt selbstverständlich auch für Herrn Hehl, den wir gern dabei
unterstützen werden, die SFX-Funkionalität noch besser kennenzulernen.

Mit freundlichen Grüßen
Ex Libris (Deutschland) GmbH
Brigitte Ritscher
Marketing
--------------------------------------------
Ex Libris (Deutschland) GmbH
neue Adresse:
Gasstraße 18, Haus 2
D-22761 Hamburg
Fon: +49 (0)40 89 809 -183
Fax: +49 (0)40 89 809 -250
Mailto:brigitte.ritscher@xxxxxx
http://www.exlibrisgroup.com

Beipiele zu SFX Funktionalitäten:

A:      SFX kann Anwender flexibel "ihrer" Bibliothek zuordnen
        (Voraussetzung: SFX-Server und ggf. Link-Router entsprechend
konfiguriert)

Beispiele dafür wie Konsortien, teilweise ganze Länder, mit Hilfe der
locate-Schnittstelle von SFX die Anwender automatisch ihrer Bibliothek
zuordnen, liefern u.a. BVB (Bayerischer Bibliotheksverbund), KOBV
(Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg), IDS (Verbund
deutschsprachiger Hochschulen der Schweiz), FineLib (Verbund Finnland) oder
CDL (California Digital Library).
Schauen wir uns den BVB mit den landesweit 27 an SFX angeschlossenen
Hochschulbibliotheken an. Kommt der Anwender aus einem bekannten IP-Bereich,
wird er automatisch zugeordnet, andernfalls kann er sich selbst via Auswahl
Menü weiter zuordnen.

Über diesen speziellen Einstieg für den BVB ein Beispiel mit PubMed.
Bitte gehen Sie dazu auf die Web-Seite
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?otool=idebvblib

1.      Suchen Sie bitte nach "Levitra Sales". Der erste Treffer sollte aus
NEWSWEEK 2004 Feb 2;143(5):46-7 sein: "Cialis is here. The soft sell.".
Klicken Sie auf das zugehörige Dokument Symbol für die Detail-Anzeige. Hier
sollte der SFX Button des Bibliotheksverbund Bayern  erscheinen. Wenn Sie auf
diesen SFX Button klicken, erhalten Sie das SFX-Service-Menü mit allen für das
Dokument ermittelten Services für den Bibliotheksverbund Bayern.
2.      Für die Anwender, die im BVB nicht bereits automatisch einer
Bibliothek zugeordnet sind, erscheinen zunächst nur die SFX-Dienste, die
jedermann frei zugänglich sind und somit auch jeder Gast in Anspruch nehmen
darf. Achten Sie darauf, dass für dieses Dokument zunächst kein elektronischer
Volltext im Angebot ist, sondern nur Bibliothekskataloge und Subito.
3.      Am Fuß des Fensters befindet sich die Option "Manuelle
Bibliothekszuordnung". Bitte klicken Sie darauf und ordnen sich dort für
dieses Beispiel der Heimatbibliothek "TU München" zu, bestätigen mit Cookie
setzen und schließen das Fenster wieder.
4.      Klicken Sie erneut auf den gleichen SFX-Button. Jetzt erhalten Sie wie
gewünscht die SFX-Services der Bibliothek der TU München. Als Erstes erscheint
hier der Link zur dort verfügbaren Version des betreffenden elektronischen
Volltextes.


B:      SFX kann in Ergebnisliste Liste multiple Buttons gleichzeitig
darstellen
        (Voraussetzung: Suchplattform entsprechend konfiguriert)

Beispiel VLib Virtual Library der Max Planck-Gesellschaft.
VLib basiert z.Zt. auf Version 2 von MetaLib/SFX und ist (in Teilen) frei
zugänglich. Sie zeigt vorbildhaft, wie wissenschaftlich anspruchsvolle und
flexible Integration sehr heterogener Ressourcen (z.B. bibliographischer und
Fakten-Datenbanken, elektronischer Volltext-Zeitschriften , e-Books, Bücher,
diverser Bibliothekskataloge und anderer Repositorien & Services) in einem
Interface mit gemeinsamem Workflow erfolgen kann. VLib ist seit Oktober 2002
im Betrieb.

Gehen Sie bitte auf den Link http://vlib.mpg.de/ und betreten die VLIB via
Guest Login.

BEISPIEL  B1)
SFX Button-Liste für Artikel in Listendarstellung bibliographischer
Datenbanken
1.      Wahl von Fachgebiet und Ressourcen-Typ: Wählen Sie zunächst (links
oben) in den "Ressource Categories/Select Subject Area" das Gebiet "Medicine"
mit der Kategorie "Databases" und bestätigen mit GO.
2.      Danach bitte im Freitextsuchfenster "virtual library" eingeben und
"search"
3.      Die Fundstellen können Sie durch Klick auf die kleine Lupe links vom
Datenbanknamen als Liste abrufen (Kurzdarstellung umfasst je 10 Dokumente).
4.      Öffnen Sie die SFX-Menüs der Dokumente. Dann erkennen Sie, wie aus dem
jeweiligen Kontext sortiert und abgestuft die relevantesten Dienste aus einer
Liste von gut 20 "Services" - allen voran elektronischer Volltext -
präsentiert werden.

BEISPIEL  B2)
SFX Button-Liste für Bücher in Listen heterogener Ressourcen
1.      Bitte einen Schritt zurückgehen auf das Fenster mit der Anzeige der
Fundstellen in Lupenform. In der Kontrollleiste links (unter > RESOURCE
LOCATER > etwas weiter unten ANY WORD >)  das  Stichwort "Psychology" frei
eingeben und unten am Fuss dieses Blockes mit GO bestätigen. Die Anfrage führt
zu einer automatischen Auswahl mehrerer relevanter themenrelevanter
Bibliothekskataloge.
2.      Dann im Freitext-Suchfenster "psychoneuroendocrinology"  eingeben und
SEARCH.
3.      Eine Zusammenführung der Liste erreichen Sie durch Klicken auf  "Merge
Results" (in der Mitte des Grauen Titelbereichs der Section >Search Hits).
Dieser taucht als weiteres Ergebnis-Set (Merged Set) in einer neuen Zeile
auf.
4.      Ein Klick auf das Set macht dieses und weitere als Reiter dahinter
sichtbar. Alle Bücher sind bereits mit vorabgeprüften SFX-Buttons  mit
direkten Links zu den verschiedenen Katalogen versehen.

Die Virtual Library VLib wird ständig aktualisiert und erweitert, siehe:
http://www.mpi-stuttgart.mpg.de/bibliothek/bt2004/Vortraege/vlib_bt04_200405.
pdf
Die letzte Erweiterung erfolgte im Frühjahr 2005, um eine zusätzliche
Volltext-Holdingsanzeige aus der EZB zu integrieren, dort wo z.Zt. keine
General-Lizenz für die gesamte Max-Planck-Gesellschaft in SFX nachgewiesen
ist, siehe http://www.zim.mpg.de/Public/projects/vlib/news.html


C:      SFX kann "garantierte" Volltext Links (geprüft nach Lizenz oder frei,
Online oder lokale elektronische Verfügbarkeit, Zeitraum, appropriate Copy,
ggf. speziellen Nutzergruppen/Rechten u.a.) für die betreffende  Einrichtung
darstellen (Voraussetzung: Suchplattform ist entsprechend konfiguriert).

Diese SFX-Funktion steht über das SFX-API seit 2002 zur Verfügung. Nachdem es
zunächst insbesondere von Firmenbibliotheken für interne Datenbanken
implementiert wurde, kamen nach und nach universitäre Forschungsportale
hinzu.
Bekanntestes kommerzielles Beispiel für den 1-Klick oder "Direct
Fulltext"-Link ist bisher das Produkt SCOPUS, das auf vielfachen
SFX-Kundenwunsch 2004 von Elsevier mit dieser Funktion ausgestattet wurde.
International bekanntestes und aktuellstes Beispiel für die Integration von
OpenURL und SFX mit garantierten Links zu lokal subskribierten Zeitschriften
bietet Google Scholar. Hierzu ein konkretes Beispiel anhand der Uni Gent,
Belgien.

Gehen Sie bitte dazu auf den Link
http://scholar.google.com/scholar_preferences?prev=/

1.      Zur persönlichen Einstellung tragen Sie auf der Seite SCHOLAR
PREFERENCES unter NUMBER OF RESULTS "100" PER PAGE ein und setzen ein Häkchen
bei: Open search results in a new browser window. Bei INSTITUTIONAL ACCESS
geben Sie "Gent" ein und klicken dann FIND INSTITUTION und SAVE PREFERENCES.
2.      Tippen Sie danach die Stichwörter "Painters in Gent" im Suchfenster
ein. Es erscheint die Ergebnisliste mit den ersten 100 Fundstellen, soweit
möglich mit einem Link zur lokalen Bibliothek an der Uni Gent ausgestattet
sind. Google Scholar präsentiert diese Links unterschiedlich, je nach dem, ob
ein lokales Abo mit elektronischem Volltext zur Zeitschrift nachgewiesen ist
oder sonstige Dienste verfügbar sind.

Erläuterung:
Bei "garantiertem" Volltext erscheint in diesem Fall der Hinweis "fulltext via
SFX@UGent" direkt rechts neben dem Titel in großem Font. Fehlt dieser
Volltextnachweis via Bibliothek, so findet sich, falls Google Scholar für die
Fundstelle bereits Metadaten in OpenURL-Format anbietet - der Hinweis "other
services via SFX" in kleinerem Font in der letzten Zeile. Eine Liste von in
diesem Falle 100 Fundstellen wird  sekundenschnell  berechnet und sofort
komplett mit allen Links getrennt zu nachgewiesenem elektronischen Volltext
(ca. 20 Fundstellen) und solchen mit sonstigen Services dargestellt. Diese
Unterscheidung und Performanz wird durch Einsatz eines speziellen Verfahrens
erreicht, dass Ex Libris und Google Scholar seit Herbst 2004 zusammen
entwickelt haben. Ex Libris stellt in diesem Zusammenhang seinen neuen Dienst
ScholarSFX allen Institutionen frei zur Verfügung.

Siehe hierzu weitere Informationen unter:
- PASSWORD 5/2005, pp. 24-25, Ex Libris - Die Bibliotheken in der
Auseinandersetzung mit Google Scholar - und weitere Chancen
- http://www.exlibrisgroup.com/newsdetails.htm?nid=398
- http://www.exlibrisgroup.com/scholar_sfx.htm


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.