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Re: [InetBib] OT: Netiquette / Re: E-Mail -> Soziale Netzwerke ?





Dr. Werner Popken schrieb:

Na ja, das Original erschien meines Wissens letzten Januar bei First
Monday und CC-by:

Sorry; wie soll ich das verstehen? Hätte ich das jetzt gar nicht
posten dürfen oder hätte ich sorgfältiger recherchieren müssen?

Nein, das war bloß meines Wissens die erste Veröffentlichung, und unter
freier Lizenz. Kann mich irren...

Da muß man sich /Mühe/ geben... ;-)

Auch dieser Satz erschließt sich mir nicht. 

Er war als Scherz gemeint, weil der Absatz, den Sie zitiert hatten,
natürlich nicht in 140 Zeichen zu komprimieren wäre.

Sie müßten dort die URL des Aufsatzes weiterreichen. Am besten in
Kurzform (tinyurl etc.).

So wie ich Twitter bisher
verstanden habe, ist das System sehr gut geeignet, Informationen in
bereits vorhandenen Gruppen zu verbreiten. Diese Gruppen können sich
natürlich vergrößern. Wenn man aber, wie ich, einen Account einrichtet
und diesen nicht in einem anderweitig vorhandenen Netzwerk bekannt
macht, real oder nicht, gehen solche Informationen schlicht unter -
oder sehe ich das falsch?

Völlig richtig. Wenn Sie einen Account einrichten und sich Ihre Follower
zusammensuchen, lesen Sie nur, was diese jeweils verbreiten. Wenn Sie
dazu einen Twitter-Client verwenden (zB Twhirl, oder Identi.ca über XMPP
laufen lassen, jeweils anstelle des Web-Interface), lesen Sie diese
Streams  wie in einem Newsticker live mit. Wenn Sie also nicht online
sind zu der Zeit, zu der diejenigen, denen sie folgen, etwas posten,
geht das völlig an Ihnen vorbei. Und vice versa. Daher der Spruch, ein
Tweet habe eine Lebenszeit von ca. 5 Minuten. Dann ist er nur noch über
die Suchmaschine auffindbar oder über das Webinterface durch Blättern
noch aufzufinden.

Außerdem gilt: Wenn Sie etwas "bei Twitter" suchen, sollten Sie direkt
über die Twitter-Suche <http://search.twitter.com/> oder eine andere,
allgemeine Microblogging-Suchmaschine gehen. Dann haben Sie den
Überblick über alle Beiträge, die dort verbreitet worden sind.

Daran sieht man, daß Twitter sozusagen ein Zwitter ist: Es ist ein
bißchen IM, ein bißchen IRC, ein bißchen Newsgroup, ein bißchen
Mailingliste, ein bißchen Blog und ein bißchen RSS. Und man kann damit
sehr viel Zeit verbringen, wenn man sie hat.

Würde ich also obigen Satz dahingehend verstehen müssen, daß ich meine
Twitter-Aktivitäten aktiv vermarkten müßte? Wäre /Mühe/ so zu
verstehen?

Follower erhält man durch den Hinweis auf den Account, zB in einem Blog;
durch das Verfolgen anderer (viele abonnieren dann auch Ihren Stream);
und nach dem Schneeballsystem (Sie können sich bei einem
Microblogging-Dienst jederzeit anschauen, wer wem folgt, und dann auch
dessen Gemeinde abonnieren).

Das wichtigste ist IMHO: Twitter, Identi.ca etc. ist hochselektiv, was
die Ströme der Mitteilungen angeht, und äußerst flüchtig, was die
Präsenz der Tweets angeht. Microblogging entspricht als Medium dem, was
die Soziologen in der Gesellschaft als Individualisierung bezeichnen.
Ein "individuelleres" Massenmedium, was den Fluß der Inhalte angeht,
gabs bisher nicht.

Jürgen Fenn.



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